impulse 2/2020 – Das Magazin der ias-Gruppe

14 imp uls e 2 / 2 02 0 Created by Andrejs Kirma from the Noun Project Wir haben Arbeitsprozesse angepasst, Schichtsysteme entzerrt, um zeitliche Überschneidungen zwischen den Kolle- gen zu vermeiden und um sicherzustel- len, dass bei Infektionen einer Schicht die anderen Kollegen weiterarbeiten können. Was hat sich in Ihrem Unternehmen bewährt? Ich würde nicht behaupten, dass wir auf das Ausmaß der Pandemie vorberei- tet waren. Für ein solches Szenario hat wohl kaum jemand eine Blaupause in der Schublade. Aber ein Expertenkreis, an dem auch unser Betriebsarzt und Si- cherheitsingenieur der ias teilnahmen, war schnell installiert. So konnten ta- gesaktuelle Entwicklungen bewertet und Entscheidungen umgehend und einver- nehmlich getroffen werden. Die Umstellung auf digitale Kanäle war nur kurz ungewohnt und dann eine Arbeitserleichterung. Selbst eine Gefähr- dungsbeurteilung mit Smartphone hat gut funktioniert. Hier zahlen sich Jahre der engen Zusammenarbeit mit der ias-Gruppe und Vorwissen aus. Neben den großen Themen waren selbst die kleinen Tipps des Betriebsarz- tes für die Kollegen hilfreich. Wie läuft die Brille trotz Mundschutz nicht an? Antwort: Wenn man die Maske bis unter die Brille zieht. A R B E I T & GE SU NDH E I T Ob Mittelstand oder Weltkonzern — die Corona-Pandemie ist für viele Unternehmen eine Bewährungsprobe. Wir haben nachgefragt, wie unsere Kunden die Krise meistern Gekonnt durch die Krise PRAXISREPORT Welche Lehren ziehen Sie für die Zu- kunft? Was raten Sie anderen Unter- nehmen? Vorbehalte gegen das Arbeiten von Da- heim haben sich als unbegründet be- wiesen – wie auch die Annahme, dass geschäftliche Verhandlungen persönliche Treffen samt mehrtägigen Dienstreisen erfordern. Nachdenklich stimmt mich unsere Ab- hängigkeit von ausländischen Lieferan- ten. In einer Krise wie dieser wird deut- lich, wie fragil unsere Lieferketten sind. Es ist gut, einen erfahrenen Krisen- manager an Bord zu haben. Die ias war als Gesundheitsdienstleister eine starke Stütze in der Zeit. Gerhard Motzigemba Umsetzungs­ beauftragter für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz Mold-Masters Europa GmbH Herr Motzigemba, wie waren Sie von der Corona-Pandemie betroffen? Die ersten Corona-Nachrichten erhielten wir im Januar von unseren Zulieferern in Asien. Chinesische Werke wurden geschlossen, globale Lieferketten beka- men erste Risse. Paketsendungen, die wir aus Asien erhielten, mussten plötzlich in Quarantäne. Als Mitte März vermehrt Krankheits- fälle im Elsass auftraten, konnten unsere Pendler aus Frankreich die Grenze nicht mehr passieren. Von einem Tag auf den anderen fehlten viele Mitarbeiter in der Produktion. Später, nach der Grenzöff- nung, dauerte ihr Weg zur Arbeit bis zu drei Stunden. Die Produktion am Laufen halten, den Materialnachschub organisie- ren und Homeoffice für eine Vielzahl von Mitarbeitern in kurzer Zeit einrichten – alles passierte gleichzeitig. Mold-Masters Europa GmbH Systeme für die Kunststoffverarbeitung, Baden-Baden 209 Mitarbeiter in Deutschland, 5.000 weltweit Niederlassungen in 22 Ländern

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