impulse 2/2020 – Das Magazin der ias-Gruppe

Großer Hafen: Allein für die Hamburg Port Authority arbeiten 1.900 Beschäftigte. Links: Dr. Elaheh Thaysen und Martin Tenkleve in der Hamburger Speicherstadt Gesundheitslotsen kommen aus dem eigenen Team engagieren sich freiwillig werden in Grundlagen des BGM geschult haben die Aufgabe, zu kommunizieren und kollegial zu beraten Das Training durch eige­ ne und externe Referen­ ten umfasst vier Module à einen halben Tag imp uls e 2 / 2 02 0 7 I MPU L S E S P E Z I A L keit haben, ihr Gesundheitsbewusstsein zu verbessern. In der Pflicht stehen aus seiner Sicht besonders auch die Füh- rungskräfte. Sie erreicht das Health De- partment durch Gesundheitstage an den jeweiligen Standorten im Hafen, aber auch mittels verpflichtender Seminare für Führungskräfte. Themen sind etwa „Gesund führen“, „Umgang mit psychisch belasteten Personen“, ein besserer Um- gang mit Fehlzeiten, Schichtarbeit, aber auch Suchtprävention. Eine flächendeckende, jährlich statt- findende, digitale Beschäftigtenbefra- gung liefert zudem allen Führungskräf- ten Ergebnisse über die Themen in ihrer jeweiligen Einheit. Denn: „Manche ha- ben einen IT-Arbeitsplatz, andere sind an verschiedenen Standorten des Hafens unterwegs. Manche Einheiten arbeiten im Schichtsystem“, so Tenkleve. Während also eine Einheit hohen Keimbelastungen ausgesetzt ist, da sie morgens starke Ver- schmutzungen unter Brücken entfernt, hat eine andere vielleicht ein Kommu- nikationsproblem im Team oder mit der Führungskraft. Direkten Kontakt suchen Über eine standardisierte Vorgehens- weise werden bei der HPA in Gesund- heitsprojekten ganz konkrete und auf die Bedürfnisse abgestimmte Gegenmaßnah- men entwickelt, umgesetzt und evaluiert. Meistens führt dies auch zu einer dau- erhaften Übernahme dieser Ansätze in die Führungsarbeit vor Ort. Doch selbst das geht Tenkleve nicht weit genug: „Das Bewusstsein für den unternehmerischen Mehrwert von gesundem Arbeiten und Führen auf allen Hierarchieebenen bis hin zur Basis muss noch verbessert werden.“ Deshalb sei es wichtig, „den direkten Kontakt zu den Beschäftigten auszubauen und auch deren Themen und Anliegen noch besser kennenzulernen und in die BGM-Arbeit aufzunehmen“. Gesundheitslotsen als Lösung Das Health Department fährt deshalb ein neues Konzept und bindet Freiwillige ein. Sie lassen sich in vier kurzen Modulen zu „Gesundheitslotsen“ ausbilden, um Ge- sundheitsthemen im beruflichen Alltag im Kollegenkreis vor Ort anzuwenden und zur Sprache zu bringen. Im Gegen- zug erfährt das Gesundheitsmanagement Themen von der Basis ganz ungefiltert im Originalton. Sie ergänzen die Gesund- heitsprojekte, die bereits jetzt auf konkre- te Thematiken der einzelnen Einheiten bei der HPA eingehen. In den Interviews des Gesundheits- managements kommen zwar bereits vie- le Themen zur Sprache, jedoch spricht man mit seiner Kollegin oder seinem Kollegen noch mal ganz anders über die persönlichen Anliegen. Das ist der Vor- teil der Gesundheitslotsen: Sie können während der täglichen Arbeit zuhören und Themen aufnehmen, die bei einem offiziellen Termin eher nicht angespro- chen werden. Und sie können direkt im Arbeitsprozess auf die Kolleginnen und Kollegen einwirken, sie zu gesünderem Arbeiten ermuntern. Dynamischen Entwicklungen in der Hafen- und Logistikbranche einen Schritt voraus zu sein, hilft der Hamburg Port Authority, konkurrenzfähig zu bleiben. Mitarbeiter der HPA haben ein Unterneh- men im Rücken, das sich um ihre Belan- ge kümmert und ihnen bei den nötigen Veränderungsprozessen zur Seite steht. Im Hafenmanagement ist man daran gewöhnt, sowohl top-down als auch bottom-up zu denken: vom Großen zum Kleinen und vom Detail ins Übergeord- nete. Von der sicheren Infrastruktur des Hafens über die Navigation großer und kleinerer Frachten in und durch den Ha- fen bis hin zur Bedeutung des Einzelnen für das gesamte Hafengeschäft. Ebenso ganzheitlich und erfolgreich macht es die Hamburg Port Authority auch in ihrem Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Nur gesundes und sicheres Arbeiten er- möglicht auch auf Dauer hohe Leistun- gen – eine Win-win-Situation für Unter- nehmen und Beschäftigte. Fotos: Frank Siemers / Raufeld Medien (li.), HPA (re.)

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