impulse 2/2020 – Das Magazin der ias-Gruppe
imp uls e 2 / 2 02 0 13 Fotos: biscotto87/ Adobe Stock (o. li.), H_Ko/ Adobe Stock (o. re.), privat (o. re.) Die Arbeitsmedizinerin Dass Wissen, Erfahrung und Herz gefragt sind, macht für Gudrun Jung-Eckardt den Reiz an ihrer Arbeit aus. Sie schildert, was alles zu ihrer Tätigkeit gehört S eit mehr als zehn Jahren bin ich als Arbeitsmedizinerin bei der ias-Gruppe tätig. Ich kam damals aus einer Reha-Klinik und habe mich vollkommen in einen neuen Kosmos hineinbegeben. Meine Facharzt-Ausbil- dung habe ich berufsbegleitend bei der ias gemacht. Meine Probanden kommen von einem großen Schienenverkehrs unternehmen. Bei Tauglichkeits- und Eignungsunter- suchungen stehe ich den Probanden mit meinem Wissen und meinem Herz zur Seite, damit möglichst viele Fähigkeiten erhalten bleiben. Gleichzeitig muss ich immer im Sinne der Sicherheit entschei- den, wer weiterhin körperlich und mental für seinen Beruf geeignet ist. Ich möchte also so viel wie möglich über die Arbeit meines Probanden wissen. Mit meiner Entscheidung, ob eine Person weiter ih- ren Beruf ausüben kann, übernehme ich eine große Verantwortung. Inzwischen sehe ich mich als medizinische Fachfrau für Bahnberufe. Neben dem Seh- und Hörvermögen teste ich Blutzucker, Stoffwechsel und führe einen Drogentest durch. Dazu untersuche ich Blut und Urin. Mit den Probanden gehe ich ihre individuel- le Krankheitsgeschichte durch. Ich WAS MACHT EIGENTLICH ... Definition Arbeitsmediziner Ein Arbeitsmediziner führt Untersuchungen der Mitarbeiter, aber auch der Arbeitsbedin- gungen durch. Er berät sowohl den Beschäftig- ten selbst als auch das Unternehmen bei der Gestaltung gesunder und gesundheitsfördernder Arbeit. Gudrun Jung-Eckardt Fachärztin für Arbeitsmedizin und Expertin für Bahnberufe, Schwerin A R B E I T & GE SU NDH E I T lerne auch da immer wieder dazu. Ein Schwindelgefühl kann sowohl durch eine Stresssituation, Alkoholmissbrauch oder von einer Krankheit herrühren. Um das richtig einzuschätzen, helfen mir Em- pathie und Neugier. Mitunter begegnen mir auch komplizierte Fälle, bei denen ich fachlichen Austausch mit erfahrenen Kolleginnen schätze. Besuch am Arbeitsplatz Ich erfahre viel Respekt durch die Pro- banden, den ich nur zurückspiegeln kann. Über die Jahre hat meine Begeis- terungsfähigkeit für den Schienenver- kehr nicht abgenommen. Der Austausch mit Bewerbern und Mitarbeitern ist mir sehr wichtig, denn wenn ich die konkre- ten Arbeitsbedingungen kenne, kann ich den Mitarbeitern ganz anders zur Seite stehen. Ich hatte zum Beispiel be- reits die Möglichkeit, Lokführer bei ih- rer Arbeit im Führerstand begleiten zu dürfen. Das heißt mitzubekommen, wie die Geräuschbelastung, das Ausmaß an Erschütterungen und anderen Belastun- gen am Arbeitsplatz sind. Ich kann so zu Risiken und gesundheitserhaltenden Maßnahmen beraten, die dafür sorgen, dass meine Probanden ihren Beruf gut und gesund weiter ausführen können.
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