Psychische Belastung bei Mitarbeitern
In Zeiten von Digitalisierung und permanentem Wandel müssen Arbeitnehmer immer flexibler sein und zunehmend komplexe Aufgaben bewältigen. Viele Arbeitnehmer setzt das hohe Tempo in der heutigen Arbeitswelt unter Druck. Auch die private Lebenswirklichkeit sowie die Vereinbarung der beruflichen und der privaten Sphäre stellen wachsende Herausforderungen dar. Die hieraus resultierende Stressbelastung kann krank machen und im Arbeitskontext dazu führen, dass die Leistungsfähigkeit abnimmt. Burn-out, Depressionen oder andere psychische Erkrankungen sind mögliche Folgen.
Führungskräfte in der Pflicht
Führungskräfte sind besonders gefragt, mögliche Anzeichen für psychische Belastungen zu erkennen und ihren Mitarbeitern frühzeitig Unterstützung zu signalisieren. So kann die psychische Gesundheit der Mitarbeiter wieder hergestellt, erhalten und gefördert werden. Die Fürsorge des Vorgesetzten für das Wohlergehen seiner Mitarbeiter ist keine Kür, sondern Pflicht.
Woran erkenne ich als Führungskraft, dass ein Mitarbeiter* psychisch belastet ist?
Mögliche Anzeichen für psychische Belastungen im Überblick

1. Der Mitarbeiter wirkt ständig übermüdet,
antriebslos. Er sieht „gerädert“ aus. Sein Äußeres
wirkt möglicherweise nachlässig oder sogar
ungepflegt.

2. Der Mitarbeiter sieht alles schwarz und äußert
dies auch, er beteiligt sich jedoch nicht daran,
Lösungen zu entwickeln.

3. Zunehmend reagiert Ihr Mitarbeiter gereizt,
ungeduldig und sogar ungehalten – er fährt
schnell „aus der Haut“.

4. Oder der Mitarbeiter zieht sich auffallend zurück,
wirkt zunehmend unsicher.

5. Ohne, dass es angeordnet wäre, absolviert der
Mitarbeiter häufig Überstunden oder überlange
Arbeitszeiten, mitunter auch abends und an
Wochenenden.

6. Der Mitarbeiter wirkt fahrig und unkonzentriert.
Er ist vergesslich und unzuverlässig. Das
Arbeitsergebnis ist häufig fehlerhaft.

7. Der Mitarbeiter erledigt die Arbeit ungewöhnlich
langsam. Dadurch kann er gesetzte Termine
häufig nicht einhalten.

8. Der Mitarbeiter meldet sich häufig krank.

9. Er erscheint immer öfter verspätet am
Arbeitsplatz.

10. Der Mitarbeiter klagt über anhaltende
körperliche Beschwerden oder Schmerzen,
für die auch der behandelnde Arzt keine
Erklärung findet (z.B. Magen-Darm-
Beschwerden, Kopfschmerzen).

Achtung:
Nicht immer lassen sich die hier aufgeführten Anzeichen auf eine psychische Belastungssituation zurückführen. Doch gerade, wenn sich das Verhalten eines Mitarbeiters stark verändert und Sie mehrere der oben aufgeführten Punkte beobachten können, sollten Sie behutsam die nächsten Schritte einleiten.
* Für Darstellungszwecke wird eine einheitliche Form genutzt, gemeint sind sowohl Mitarbeiter als auch Mitarbeiterinnen.
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