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Zündquellen

Eine Zündquelle bezeichnet einen spezifischen physikalischen, chemischen oder technischen Vorgang, einen bestimmten Zustand oder einen Arbeitsablauf, der dazu geeignet ist, eine explosionsfähige Atmosphäre zu entzünden. Solche Atmosphären entstehen, wenn brennbare Stoffe, wie Gase, Dämpfe oder Stäube, in der Luft vorhanden sind und durch bestimmte Bedingungen zur Selbstentzündung oder zur Auslösung eines Brandes oder einer Explosion kommen können. Zündquellen sind entscheidend für die Sicherheit in Umgebungen, in denen mit gefährlichen Substanzen gearbeitet wird, da sie das Risiko von Bränden und Explosionen direkt beeinflussen.

Welche Arten von Zündquellen gibt es?

Laut der Technischen Regel für Gefahrstoffe 723 gibt es 13 Zündquellenarten:

  1. Heiße Oberflächen
  2. Flammen und heiße Gase
  3. Zündquellen durch mechanische Reib-, Schlag- und Abtrennvorgängen
  4. Elektrische Anlagen
  5. Elektrische Ausgleichsströme, kathodischer Korrosionsschutz
  6. Statische Elektrizität
  7. Blitzschlag
  8. Elektromagnetische Felder im Bereich der Frequenzen von 9 kHz bis 300 GHz
  9. Elektromagnetische Strahlung im Bereich der Frequenzen von 300 GHz bis 3000 THz bzw. Wellenlängen im Bereich von 1000 µm bis 0,1 µm (optischer Spektralbereich)
  10. Ionisierende Strahlung
  11. Ultraschall
  12. Adiabatische Kompression, Stoßwellen, strömende Gase
  13. Chemische Reaktionen

Anwendungsbereiche von Zündquellen

Zündquellen werden in verschiedenen Bereichen genutzt, z.B.:

  • Industrielle Prozesse: Einsatz in Schweißarbeiten zur Verbindung von Metallen und in Verbrennungsmotoren zur Zündung von Kraftstoff.
  • Chemische Reaktionen: Verwendung in Laboren für kontrollierte chemische Prozesse
  • Heizsysteme: Anwendung in Gasöfen und -boilern zur Erzeugung von Wärme sowie in Kaminöfen zur Feuerentfachung.
  • Verfahrenstechnik: Zündung von Erdgas in petrochemischen Anlagen zur Ölverarbeitung.
  • Forschung: Nutzung von Bunsenbrennern z.B. zur Sterilisation in mikrobiologischen Laboren.

Sicherheitsstandards in Deutschland

Die sicherheitstechnischen Anforderungen an Zündquellen sind in verschiedenen deutschen Gesetzen, Verordnungen und Normen geregelt:

  • Betriebsverordnung (BetrSichV): Hier wird festgelegt, dass Arbeitgebende Gefährdungen durch brennbare Materialien und Zündquellen ermitteln und geeignete Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten durchführen müssen.
  • Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS): Diese Regeln geben technische und organisatorische Maßnahmen vor, um Risiken durch brennbare Stoffe zu minimieren, einschließlich des Umgangs mit Zündquellen.
  • DIN-Normen: Verschiedene DIN-Normen, etwa DIN EN 60079, betreffen die Sicherheit in explosionsgefährdeten Bereichen und geben spezifische Vorgaben im Umgang mit Zündquellen.
  • Gefahrstoffverordnung (GefStoffV): Diese Verordnung regelt, wie gefährliche Stoffe sicher gehandhabt werden sollen, einschließlich Maßnahmen zur Vermeidung von Zündquellen.

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Sicherheitstechnische Beratung (ias-gruppe.de)