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Arbeiten im Grünen: Risikofaktoren Insekten

Wer im Freien arbeitet, sollte Sie kennen: Insekten, von denen gesundheitliche Risiken ausgehen können. Wir informieren über die Pflichten von Arbeitgebenden und empfehlen Arbeitnehmenden Schutzmaßnahmen.

Arbeitsschutz

Ein leises Summen, ein kurzer Stich – und schon ist es geschehen. Ein Insektenstich ist für die meisten Menschen eine harmlose Begleiterscheinung der wärmeren Jahreszeit. Tatsächlich gibt es allerdings eine Reihe von Insekten, deren Stiche und Bisse für Menschen durchaus gefährlich sein und gesundheitliche Beschwerden nach sich ziehen können. Während im privaten Kontext für Aufenthalte im Freien das Prinzip Eigenverantwortung gilt, sollten Arbeitgebende im Rahmen des Arbeitsschutzes darauf achten, ihre im Freien arbeitenden Mitarbeitenden über mögliche Risiken und präventive Maßnahmen aufzuklären. Neben starker UV-Einstrahlung und Lärmbelastungen zählen auch bestimmte Insekten zu möglichen Risikofaktoren. 

Pflichten für Arbeitgebende: Insekten als Gefahrenquelle

In Deutschland regelt das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) den Schutz von Arbeitnehmenden vor gesundheitlichen Gefahren. Zwar enthält das Gesetz keine spezifischen Regelungen zum Schutz vor Insekten. Im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung durch Expert:innen für Arbeitssicherheit können mögliche Gefahren durch Insekten allerdings eindeutig identifiziert und entsprechende Schutzmaßnahmen eingeleitet werden. Darüber hinaus empfiehlt die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Arbeitgebenden, ihre Mitarbeitenden regelmäßig über die Risiken durch Insektenstiche sowie über Schutz- und Erste-Hilfe-Maßnahmen aufzuklären und Insektenschutzsprays bereitzustellen.

Wissen für Arbeitnehmende: Gefährliche Insekten und mögliche Schutzmaßnahmen

Berufe im Freien gibt es viele: Gärtner:innen, Forstwirt:innen, Baumpfleger:innen, Handwerker:innen, aber auch Polizist:innen, Gleisarbeiter:innen und Feuerwehrleute sind tagtäglich im natürlichen Lebensraum von Insekten zugange. Zwar geht dabei nicht von jedem Insekt ein gesundheitliches Risiko aus. Arbeitnehmende, die sich viel im Freien aufhalten, sind dennoch gut beraten, gefährliche Insekten und mögliche Schutzmaßnahmen zu kennen: 

  1. Mücken

    Mückenstiche sind meist harmlos, können aber in einigen Fällen allergische Reaktionen auslösen oder Krankheiten übertragen. Dieses Risiko steigt aufgrund des Klimawandels zunehmend. So werden auch in hiesigen Gefilden neue Mückenarten wie unter anderem die Asiatische Tigermücke, die Chikungunya- und Zika-Viren übertragen kann, heimisch. Empfohlene Schutzmaßnahmen sind unter anderem geschlossene Schuhe und lange Kleidung, eine Zeckenkarte sowie Insektensprays. 

  2. Eichenprozessionsspinner

    Der Eichenprozessionsspinner ist eine Schmetterlingsraupe. Seine Brennhaare sind giftig und können zu einer Entzündung der Haut führen. Die Tiere leben auf von ihnen befallenen Eichen. Durch die Witterung werden die giftigen Härchen in der Umgebung verteilt und sammeln sich unter anderem im Unterholz an. Nach Haut- oder Augenkontakt kann es zu unter anderem Quaddeln, Juckreiz und Knötchenbildung kommen. Das Einatmen der Härchen kann Entzündungen der Atemwege auslösen. Empfohlene Schutzmaßnahmen sind das Tragen von Schutzausrüstung in befallenen Gebieten und die gründliche Reinigung der Hände.

  3. Goldafterraupe

    Die Goldafterraupe verfügt ebenfalls über giftige Brennhaare. Das enthaltene Gift tritt aus, wenn die Haare abbrechen, und kann auf der Haut Juckreiz und allergische Reaktionen auslösen. Die Haare verteilen sich schnell und können folglich unter anderem bei Mäharbeiten aufgewirbelt werden. Eine empfohlene Schutzmaßnahme ist auch in diesem Fall das Tragen geeigneter Schutzausrüstung. 

  4. Stechende Insekten

    Stiche von Insekten wie Bienen, Wespen, Hummeln, Hornissen, Zecken, Flöhen oder Ameisen können zum einen schmerzhafte bis hin zu allergischen Reaktionen auslösen. Zum anderen besteht das Risiko, dass die Tiere Krankheiten übertragen, z.B. die bekannte Borreliose, welche durch Zecken übertragen wird. Um sich vor Stichen zu schützen, ist es ratsam, sich genau zu informieren: Halten Sie, wenn möglich, Abstand von Insektennestern. Schützen Sie sich durch lange Kleidung und Repellentien. Lassen Sie sich schulen, wie man eine Zecke korrekt entfernt. Reizen Sie die Tiere nicht durch hektische Bewegungen.

  5. Schwarzblauer Ölkäfer

    Der schwarzblaue Ölkäfer, auch als „Schwarzer Maiwurm“ bekannt, ist ab Mai im Grünen zu finden. Bei Gefahr und als Schutz vor Fressfeinden sondert der Käfer den giftigen Stoff Cantharidin aus seinen Beingelenken ab. Gelangt der Giftstoff auf die menschliche Haut, kann es zu Hautreizungen und Bläschenbildung kommen. Die beste Schutzmaßnahme ist zunächst einmal, Abstand zu halten und direkten Kontakt zu vermeiden. Zusätzlich bieten sich Schutzhandschuhe und lange Kleidung an. 

Gut zu wissen:

Ein Arbeitsunfall liegt dann vor, wenn Infektionen oder allergische Reaktionen (z.B. Borreliose durch einen Zeckenstich oder ein anaphylaktischer Schock durch einen Wespenstich) in direktem Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit stehen. Die Vorkommnisse müssen dokumentiert und sollten an die Berufsgenossenschaft / Unfallkasse gemeldet werden. 

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