Bei Tätigkeiten mit silikogenem Staub oder Asbest greifen besondere Pflichten. Maurer haben z.B. durch Quarzstaub ein Risiko für Atemwegserkrankungen oder einer Silikose. Auch Bauhelfer:innen sind bei Abbruch- oder Sanierungsarbeiten auf der Baustelle einer Gesundheitsgefahr durch Exposition gegenüber silikogenem (quarzhaltigen) Staub, asbesthaltigem Staub und Chemikalien ausgesetzt. Wir sorgen für die nötigen Vorsorgen nach ArbMedVV. Bei hoher Exposition ist eine Pflichtvorsorge anzubieten. Wichtig ist uns dabei auch, über Gesundheitsrisiken und Schutzmaßnahmen aufzuklären, um sich vor z.B. asbestbedingten Erkrankungen oder Lungenkrebs durch Asbestexposition zu schützen.

Bei Tätigkeiten unter freiem Himmel droht UV-Belastung und es gilt Hautkrebsrisiken vorzubeugen. Besonders gefährdet sind Dachdecker:innen und Maurer:innen, die durch das Arbeiten im Freien einer starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.

Die körperlich anstrengenden Arbeiten auf dem Bau sind oft auch mit einer großen Hitzebelastung verbunden. In den heißen Sommermonaten kann das Arbeiten im Freien zu einer Gesundheitsgefahr werden. Unsere Betriebsmediziner:innen beraten unter anderem zu präventiven Maßnahmen wie Arbeits- und Pausenzeiten, Schutz der Haut und Flüssigkeitsaufnahme. Alle 36 Monate steht eine Nachuntersuchung an.

Die arbeitsmedizinische Vorsorge rund um Tätigkeiten mit Chrom-VI-Verbindungen, die giftig und krebserregend sind, beugt gesundheitlichen Risiken rechtzeitig vor. Betroffen sind Arbeiter der Zement- und Baustoffindustrie, die mit chromhaltigen Zement arbeiten. Auch bei der Metallverarbeitung oder bei Schweißarbeiten mit chromhaltigen Materialien ist Prävention angesagt. Unsere Betriebsärztinnen beraten zu chrombedingten Hautreizungen, prüfen Atemwege, Leber und Nieren, machen ggf. einen Lungenfunktionstest und falls nötig eine Blut- und Urinuntersuchung. Wir beraten außerdem zu Schutzmaßnahmen und dem sicheren Umgang mit Chromverbindungen.

Die hohe langfristige Lärmbelastung auf Baustellen kann zu dauerhaften Gehörschäden oder Hörverlust führen. Betonbauer und Schalungsbauer sind bei der Herstellung von Decken, Wänden und Fundamenten großem Lärm ausgesetzt. Der Lärm durch Maschinen kann zu Gehörschäden führen, stellt aber auch ein Herz-Kreislauf-Risiko dar - sogenannte extraaurale Lärmwirkungen. Auch Elektriker:innen oder Kranführer:innen leiden auf Baustellen unter der Lärmexposition. Unser arbeitsmedizinsches Team berät zum Gehörschutz, um Hörschäden zu vermeiden und führt Hörtests durch.

Bei Schweißarbeiten entstehen schädliche Schweißgase und Schweißrauch, die Lunge, Atemwege und Haut belasten. Die Vorsorge bei unseren Betriebsärztinnen trägt dazu bei, dass Arbeiter bei Schweißtätigkeiten, bei der Metallverarbeitung und dem Hantieren an Stahl- und Metallkonstruktionen richtig geschützt sind. Unsere Fachärzte für Arbeitsmedizin beraten auch zum Atemschutz und zu Schutzkleidung, um Atemwegserkrankungen, Allegien und Hautprobleme zu vermeiden.

Wir untersuchen, beraten und dokumentieren rund um Tätigkeiten mit krebserzeugenden Gefahrstoffen. Betroffen sind Bau- und Handwerksberufe, die mit asbesthaltigen Materialien oder schadstoffbelastetem Zement in Berührung kommen. Um gesundheitliche Risiken und Krebserkrankungen zu vermeiden beraten unsere Arbeitsmediziner:innen zu Schutzmaßnahmen und dem sicheren Umgang mit Gefahrstoffen. Als diagnostische Maßnahmen unterstützen je nach individuellem Bedarf Lungenfunktionstests, Hautuntersuchung, Blut- und Urinuntersuchung gemacht. 

Bei Betonbauern und Schalungsbauern kann der Kontakt mit Zement zu Hautreizungen oder allergischen Reaktionen führen. Wir führen die Vorsorge durch.

Das Arbeiten am Bau ist mit dem Heben schwerer Lasten verbunden. Häufig sind auch Arbeiten in Zwangshaltungen, z.B. in beengten Räumen. Kranführer:innen sind zudem Vibrationen ausgesetzt. Muskel-Skelett-Beschwerden und Rückenprobleme sind häufige Folgen. Wir beraten, wie sich Muskel-Skelett-Erkrankungen vermeiden lassen. 

Dachdecker:innen und Zimmerer oder Zimmerin sind durch das Arbeiten in der Höhe am Dach einem Sturzrisiko mit schweren Verletzungen oder Todesfolge ausgesetzt. Für Tätigkeiten mit Absturzgefahr kann daher eine arbeitsmedizinische Eignungsbeurteilung durchgeführt werden. Ergänzend beraten unsere Betriebsärzte rund um persönliche Schutzausrüstung (PSA) und ergonomisches Arbeiten. Dieser Untersuchungstermin wird regelhalft spätestens alle 36 Monate durchgeführt, bei besonderen Belastungen auch öfter. Dies ist wichtig, um die Eignung und Sicherheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten.