"Du bist, was Du isst?" Ernährung spielt eine zentrale Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden. Ihre Qualität und auch Zusammensetzung beeinflusst nicht nur Körpergewicht und Fitness, sondern wirkt sich auf Vorbeugung und Bewältigung zahlreicher Krankheiten aus. Christine Klappstein ist medizinische Assistentin bei ias PREVENT in Berlin und ausgebildete Ernährungsberaterin. Sie zeigt, warum eine personalisierte Ernährungsberatung so individuell wie der Mensch selbst sein muss.
Prävention
Ziele einer Ernährungsberatung
Tagtäglich begegnen wir den verschiedensten Ernährungskonzepten, Diätvorschlägen und den ein oder anderen gut gemeinten Tipp unseres Umfeldes. Was nicht selten zu Verunsicherung führt, was denn nun richtig sei. Gibt es überhaupt eine richtige oder falsche Ernährung? "Es wichtig zu wissen, dass nicht jedes für jeden gleichermaßen passt.", betont Klappstein. In der personalisierten Ernährungsberatung werden gemeinsam Ziele definiert und der Weg dorthin alltagstauglich geplant, sodass sich Veränderungen zu einem gesunden, besseren Essverhalten optimal in den jeweiligen Alltag integrieren und umsetzen lassen.
Häufige Fragen von Klient:innen sind, wie eine passende Ernährung aussehen kann, um bspw.:
Ernährungsabhängige Krankheiten wie z.B. eine Insulinresistenz, Störungen im Blutzucker- oder Fettstoffwechsel entgegenzusteuern
Harnsäurewerte zu senken
Körpergewicht zu reduzieren oder
sich mental und körperlich wohl und stark zu fühlen.
Die Auswirkungen der Ernährung können sehr individuell sein, weshalb es keine Standardberatung in Sachen Ernährung geben kann.
Präzise bestimmt mit der Atemgasanalyse: Der Grundumsatz
Die (Aus-)Wirkungen der Ernährung können sehr individuell sein und können von verschiedenen Faktoren wie genetischer Veranlagung, Lebensstil und Gesundheitszustand abhängen. Im Check-up werden daher zunächst Parameter wie Körpergröße, Gewicht, Bauchumfang und der Body-Maß-Index (BMI) erhoben sowie eine Körperfettanalyse durchgeführt.
Die Bestimmung des Grund- bzw. Ruheumsatzes erfolgt mittels einer Atemgasanalyse. Der Grund- bzw. Ruheumsatz ist eine wichtige individuelle Größe bei der Ermittlung des Tagesenergieumsatzes und damit des Kalorienverbrauchs. Dabei werden Kilokalorien, die basale Stoffwechselrate (Grund- bzw. Ruheumsatz), der Fettstoffwechsel und das Verhältnis Fett- zu Kohlenhydrat- und Fettverbrennung im Ruhezustand ermittelt. Er wird von der Muskelmasse, dem Körpergewicht sowie Alter, Geschlecht und genetischen Faktoren beeinflusst. Mittels Bioimpedanzanalyse werden zusätzlich Hinweise zum Fitness- und Ernährungszustand gewonnen. Hier werden neben dem Körperfettanteilauch die Muskelmasse, der Wasser-Anteil und die Körper-Zellmasse bestimmt. Diese präzise erhobenen Daten sind Grundlage einer individuellen Ernährungsberatung.
Viele Menschen, die gerne ein paar Kilos verlieren möchten, verzichten am Abend auf das Essen. Dabei wird gerade diese Frage, ob späte Mahlzeiten dick machen, immer wieder kontrovers diskutiert und so sind die wissenschaftlichen Untersuchungen und Studien zu diesem Thema widersprüchlich. Tatsache ist jedoch, dass die über den ganzen Tag aufgenommene beziehungsweise verbrauchte Energiemenge ausschlaggebend ist, wie sich das Körpergewicht entwickelt.
Es ist also nicht unbedingt hilfreich, das Abendessen wegzulassen. Ein leichtes, ausgewogenes, kohlenhydratarmes Essen kann hinsichtlich der besseren Verdaulichkeit sinnvoll sein. Gerade eine Kohlenhydrat betonte Abendmahlzeit kann unser Körper schlechter verdauen, das Essen liegt buchstäblich schwer im Magen. Unser Körper schränkt nachts viele Stoffwechsel- und Organfunktionen ein, eben auch die Magen- und Darmtätigkeit. Die Folge können Ein- und Durchschlafstörungen sein.
Kohlenhydrate haben mitunter einen schlechten Ruf, sie werden im Zusammenhang mit Low-Carb-Diäten – einer kohlenhydratarmen Kost – äußerst kritisch betrachtet und gelten häufig als Dickmacher. Dabei sind Kohlenhydrate ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Sie gehören neben Fett und Eiweiß zu den drei Hauptnährstoffen, die auf dem täglichen Speiseplan stehen sollten. Aber Kohlenhydrate sind nicht alle gleich. Man unterscheidet einfache und komplexe Kohlenhydrate.
Ein einfaches, leicht verdauliches Kohlenhydrat ist beispielsweise Haushaltszucker. Der Blutzuckerspiegel steigt nach dem Verzehr schnell an und sinkt durch eine vermehrte Insulinausschüttung schnell wieder ab. Man bekommt also schnell wieder Appetit. Vollkornprodukte oder Kartoffeln hingegen enthalten viele komplexe Kohlenhydrate und unser Körper braucht viel mehr Zeit, um sie zu verdauen. So steigt der Blutzuckerspiegel viel langsamer an und wir fühlen uns länger satt. Es kommt also vor allem darauf an, welche Kohlenhydrate wir essen.
Smoothies gelten als gesund und sind voll im Trend. Sie sollen vitaminreich sein und eine gesunde Ernährung unterstützen. 'Fünf Portionen Obst und Gemüse sollen wir am Tag essen', das ist für die meistens von uns kaum zu schaffen. Smoothies kommen da wie gerufen – doch sind sie wirklich genauso gesund wie Obst und Gemüse?
Smoothies bestehen aus püriertem Obst und Gemüse. Gekaufte Smoothies sind oft teuer, enthalten viel Zucker oder Zusatzstoffe und somit weniger Nährstoffe, u.a. Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, als ein natürliches Produkt. Smoothies sättigen durch das geringere Volumen weniger als frisches Obst und Gemüse. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt, es fehlt das „Kau-Erlebnis“. Wer dennoch nicht auf Smoothies verzichten möchte, greift bei der Zubereitung besser zu Gemüse als Hauptbestandteil. Hierfür eignen sich besonders grünes Gemüse wie z.B. Avocado, Gurke, das Grün von Möhren, Radieschen oder Babyspinat.