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Neue Lotsen an Bord

Sicheres Navigieren gehört zu den Kernkompetenzen der Hamburg Port Authority (HPA) – auch im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Mit Gesundheitslotsen will das Unternehmen jeden einzelnen Mitarbeitenden noch besser erreichen

impulse-Spezial zu BGM

Martin Tenkleve, Health Depatment, Hamburg Port Authority, HPA

Insgesamt 1.900 Beschäftigte, die für ein sicheres Hafenmanagement aus einer Hand sorgen – das sind bei der HPA etliche Handwerker, Mitarbeitende aus IT, Ingenieurwissenschaft, Technik, Nautik, Naturwissenschaft und Administration. So vielfältig die Berufsbilder, so unterschiedlich die Bedürfnisse. Das Health Department der Hamburg Port Authority hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit passenden Angeboten auf die gesundheitlichen Bedürfnisse jedes Einzelnen einzugehen. „Es ist wichtig, dass die Beschäftigten und vor allem die Führungskräfte mehr Gesundheitsbewusstsein und mehr Gesundheitskompetenz für die tägliche Arbeit entwickeln und selber verantwortungsvoll umsetzen“, sagt Martin Tenkleve, Head of Health Department im ias-Kundenmagazin impulse.

Ein gutes BGM braucht auch ein Netz aus Multiplikatoren und Vermittlern.

Martin Tenkleve

Head of Health Department, HPA

Eine zentrale und erfolgreiche Rolle im Betrieblichen Gesundheitsmanagement spielt deshalb die eigene Internetplattform für Angebote zur Gesundheitsförderung. Bereits 700 Mitarbeitende haben sich hier registriert. Sie können Kurse wie Yoga, Resilienztraining und Raucherentwöhnung, die z. B. durch Kooperationen mit Fitnessstudios und Vereinen zustande kommen und stets erweitert werden, sogar über das Handy buchen. Manche Angebote sind schnell ausgebucht, die Mitarbeitenden stehen mitunter auf Wartelisten. Tenkleve freut sich über den Erfolg, doch nicht nur Mitarbeiter selbst sollen die Möglichkeit haben, ihr Gesundheitsbewusstsein zu verbessern. In der Pflicht stehen aus seiner Sicht besonders auch die Führungskräfte. Sie erreicht das Health Department durch Gesundheitstage an den jeweiligen Standorten im Hafen, aber auch mittels verpflichtender Seminare für Führungskräfte. Themen sind etwa „Gesund führen“, „Umgang mit psychisch belasteten Personen“, ein besserer Umgang mit Fehlzeiten, Schichtarbeit, aber auch Suchtprävention.

Eine flächendeckende, jährlich stattfindende, digitale Beschäftigtenbefragung liefert zudem allen Führungskräften Ergebnisse über die Themen in ihrer jeweiligen Einheit. Denn: „Manche haben einen IT-Arbeitsplatz, andere sind an verschiedenen Standorten des Hafens unterwegs. Manche Einheiten arbeiten im Schichtsystem“, so Tenkleve. Während also eine Einheit hohen Keimbelastungen ausgesetzt ist, da sie morgens starke Verschmutzungen unter Brücken entfernt, hat eine andere vielleicht ein Kommunikationsproblem im Team oder mit der Führungskraft.

Direkten Kontakt suchen

Über eine standardisierte Vorgehensweise werden bei der HPA in Gesundheitsprojekten ganz konkrete und auf die Bedürfnisse abgestimmte Gegenmaßnahmen entwickelt, umgesetzt und evaluiert. Meistens führt dies auch zu einer dauerhaften Übernahme dieser Ansätze in die Führungsarbeit vor Ort. Doch selbst das geht Tenkleve nicht weit genug: „Das Bewusstsein für den unternehmerischen Mehrwert von gesundem Arbeiten und Führen auf allen Hierarchieebenen bis hin zur Basis muss noch verbessert werden.“ Deshalb sei es wichtig, „den direkten Kontakt zu den Beschäftigten auszubauen und auch deren Themen und Anliegen noch besser kennenzulernen und in die BGM-Arbeit aufzunehmen“.

Gesundheitslotsen als Lösung

Das Health Department fährt deshalb ein neues Konzept und bindet Freiwillige ein. Sie lassen sich in vier kurzen Modulen zu „Gesundheitslotsen“ ausbilden, um Gesundheitsthemen im beruflichen Alltag im Kollegenkreis vor Ort anzuwenden und zur Sprache zu bringen. Im Gegenzug erfährt das Gesundheitsmanagement Themen von der Basis ganz ungefiltert im Originalton. Sie ergänzen die Gesundheitsprojekte, die bereits jetzt auf konkrete Thematiken der einzelnen Einheiten bei der HPA eingehen.

In den Interviews des Gesundheitsmanagements kommen zwar bereits viele Themen zur Sprache, jedoch spricht man mit seiner Kollegin oder seinem Kollegen noch mal ganz anders über die persönlichen Anliegen. Das ist der Vorteil der Gesundheitslotsen: Sie können während der täglichen Arbeit zuhören und Themen aufnehmen, die bei einem offiziellen Termin eher nicht angesprochen werden. Und sie können direkt im Arbeitsprozess auf die Kolleginnen und Kollegen einwirken, sie zu gesünderem Arbeiten ermuntern.

Hamburger Hafen, Hamburg Port Authority HPA

Gesundheitslotsen

  • kommen aus dem eigenen Team
  • engagieren sich freiwillig
  • werden in Grundlagen des BGM geschult
  • haben die Aufgabe, zu kommunizieren und kollegial zu beraten
  • Das Training durch eigene und externe Referenten umfasst vier Module à einen halben Tag

In den Interviews des Gesundheitsmanagements kommen zwar bereits viele Themen zur Sprache, jedoch spricht man mit seiner Kollegin oder seinem Kollegen noch mal ganz anders über die persönlichen Anliegen. Das ist der Vorteil der Gesundheitslotsen: Sie können während der täglichen Arbeit zuhören und Themen aufnehmen, die bei einem offiziellen Termin eher nicht angesprochen werden. Und sie können direkt im Arbeitsprozess auf die Kolleginnen und Kollegen einwirken, sie zu gesünderem Arbeiten ermuntern.

Dynamischen Entwicklungen in der Hafen- und Logistikbranche einen Schritt voraus zu sein, hilft der Hamburg Port Authority, konkurrenzfähig zu bleiben. Mitarbeiter der HPA haben ein Unternehmen im Rücken, das sich um ihre Belange kümmert und ihnen bei den nötigen Veränderungsprozessen zur Seite steht. Im Hafenmanagement ist man daran gewöhnt, sowohl top-down als auch bottom-up zu denken: vom Großen zum Kleinen und vom Detail ins Übergeordnete.

Von der sicheren Infrastruktur des Hafens über die Navigation großer und kleinerer Frachten in und durch den Hafenbis hin zur Bedeutung des Einzelnen für das gesamte Hafengeschäft. Ebenso ganzheitlich und erfolgreich macht es die Hamburg Port Authority auch in ihrem Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Nur gesundes und sicheres Arbeiten ermöglicht auch auf Dauer hohe Leistungen – eine Win-win-Situation für Unternehmen und Beschäftigte

Dieser Artikel ist in dem ias-Kundenmagazin impulse erschienen, das Sie als ePaper abonnieren können.

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