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Checkup für Ihren virtuellen Führungsstil

Das richtige Mindset ist die Basis für positive Ergebnisse im Homeoffice. EAP Berater Udo Geske gibt Ihnen einen Einblick.

Führung

EAP, Online, Zusammenarbeit, Team, Führungskraft

Viele Führungskräfte konnten im Homeoffice, zum Teil, ihre ersten Erfahrungen mit virtuellem Führen bzw. führen auf Distanz sammeln. Daher ist jetzt sicherlich ein günstiger Zeitpunkt Bilanz zu ziehen und den eigenen virtuellen Führungsstil einem Checkup zu unterziehen.

Um zu einem Quantensprung im virtuellen Führen zu kommen, ist es wichtig die Defizitorientierung zu verlassen und sich einem positiv-konstruktiven Mindset zuzuwenden. Wir können davon ausgehen, dass persönliche Glaubenssätze die eigene Kompetenzentwicklung steuern - und die Kompetenzentwicklung wiederum das Verhalten (Ebenen des Lernens und der Veränderung nach R. Dilts). Unterstützung, die Perspektive zu verändern, bietet folgende Fragestellung: Wie sieht ein Führungsstil auf Distanz aus, der sich von dem herkömmlichen Führungsstil in Präsens unterscheidet?

Auf ungewollte Veränderungen reagieren wir oft mit starker Ablehnung oder Widerstand: in der Regel geht damit eine Konzentration auf negative Aspekte bzw. Defizite einher.

Antworten auf folgende sieben Fragen zu finden, unterstützt diesen Prozess effektiv und nachhaltig:

  1. Wie klar ist die Struktur meiner Kommunikation und der Prozesse in meiner Organisationseinheit?

    Defizite des Führungsstils wirken sich beim Führen auf Distanz in der Regel gravierender aus, weil das Korrektiv des zufällig Beobachteten sowie des unbeabsichtigten Kontaktes und der Begegnung fortfallen. Entwicklungen können so oft nicht auf direktem Wege richtiggestellt werden. Um diesen Faktor auszugleichen, kann es sich lohnen, sich mit folgenden zwei Fragen zu beschäftigen:

     

    - Wie klar und verbindlich sind die regelmäßigen kurzen Meetings?

    - Wie klar und eindeutig ist der Informationsfluss in meinem Bereich geregelt?

  2. Wie verbindlich sind die Regeln, die wir vereinbart haben?

    Es ist wie im Straßenverkehr: Gemeinsame Regeln geben Sicherheit und schaffen Vertrauen.

     

    - Wie sind Erreichbarkeit, Antwortzeiten, Arbeitsverteilung, Transparenz der Ergebnisse, etc. geregelt?

     

    Wenn dies nicht thematisiert wird, ist die Gefahr, dass sich im Laufe der Zeit Misstrauen entwickelt, sehr groß. Die Basis von erfolgreichem Führen auf Distanz bildet aber gegenseitiges Vertrauen!

  3. Welche Rolle spielen mein Bauchgefühl bzw. meine Intuition in diesem Zusammenhang?

    Eine große. Strukturierte Kommunikation, wie unter 1) beschrieben, ist notwendig, aber nicht hinreichend, denn digitale Kommunikation hat eine starke Filterfunktion. So lässt sich Suchtverhalten beispielsweise im Homeoffice viel besser verbergen, als dies vor Ort möglich ist.

    Führungskräfte müssen jetzt ergänzend zur strukturierten Kommunikation ihrer Intuition und ihrem Bauchgefühl folgen und immer wieder zwischen den Zeilen lesen und bei entsprechenden Irritationen oder Hinweisen aktiv die Kommunikation aufnehmen.

     

    - Welche der Signale, die ich aus meinem Team empfange, irritieren mich?

    - Wie nehme ich Kontakt auf, um den Hintergrund zu beleuchten?

  4. Wie fördere ich die horizontale Kommunikation in meinem Team?

    Das Arbeiten auf Distanz hat Auswirkungen auf das Kommunikationsverhalten. Die Kommunikation wird kürzer und, was zentral ist, sachlicher.

     

    - Was haben Sie bisher unternommen, um die Kommunikation zwischen den Teammitgliedern bzw. einzelnen Untergruppen zu fördern?

    - Gibt es etwa bereits einen virtuellen Pausenraum oder sonstige virtuelle Räume auch, um ein privates Wort zu reden?

  5. Wie organisieren wir uns abgeschottete, fokussierte Zeit zum Arbeiten?

    Wenn Erreichbarkeit und das Reagieren auf Nachrichten nicht in Balance sind mit konzentrierter Zeit zum Arbeiten, wird irgendwann „nur“ noch kommuniziert, aber nicht mehr inhaltlich und kreativ gearbeitet. In diesem Zusammenhang hilft asynchrone Kommunikation (Mail, Videos, etc.), um diese Zeiträume abzusichern.

     

    - Was habe ich bisher unternommen, um meine Effizienz und die meiner Geführten zu erhöhen?

  6. Wie passen meine Persönlichkeit und die meiner Geführten zu diesem Thema?

    Führungskräfte, die mit einer kritischen Haltung zum Homeoffice arbeiten, werden sich genauso schwertun mit dieser Veränderung, wie Beschäftigte, die ein hohes Nähebedürfnis haben und eher den „greifbaren“ Austausch suchen. Welche Persönlichkeiten bzw. Mentalitäten fördern und welche behindern das virtuelle Arbeiten?

     

    - Worauf muss ich bei mir und anderen mein Augenmerk richten?

  7. Wie sinnstiftend sind unsere Teamziele für jede und jeden?

    Ergebnisziele sind in den meisten Führungsbeziehungen eine Selbstverständlichkeit. Sinn- und Haltungsziele sehr viel weniger, wobei gerade sie für die Motivation und Gesunderhaltung der Beschäftigten eine zentrale Rolle spielen und als Kitt in einem Team wirken, gerade in virtuellen Teams. Sie unterstützen die Identifikation mit der gemeinsamen Aufgabe.

     

    - Wie ist Ihre Resonanz zu dem gerade Gelesenen?

    - Wo fühlen Sie sich bestätigt und wo ertappt? Welches ist Ihr erster Schritt?

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Führungskräfte fühlen sich mit ihren Herausforderungen häufig sehr alleingelassen. In der Beratung erleben sie Solidarität und häufig eine Erhöhung ihrer Handlungsoptionen. Das gibt Ihnen Energie und Zuversicht bei der Erfüllung der Aufgaben, die vor ihnen liegen.

Udo Geske

Sozialberater, ias mental health GmbH

Udo Geske Sozialberater Ge.on

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