Hinhören und umsetzen: Arbeitsschutz bei Amplifon
Die ias-Gruppe hat für die Amplifon Deutschland GmbH effektive Tools installiert, um die Arbeitssicherheit im Unternehmen des globalen Marktführers für Hörlösungen zu optimieren, und konnte so die Arbeitsunfälle reduzieren.
Arbeitsschutz
„Mein Credo war schon immer: Wir setzen erst Maßnahmen um - und erzählen dann davon“, leitet Maike Staats, Work Safety Managerin bei der Amplifon Deutschland GmbH, unser Gespräch ein, gemeinsam mit Désirée Hoyer, Fachleitung der Arbeitsmedizin Nord bei der ias-Gruppe, und Kerstin Sturm, Ingenieurin für Sicherheitstechnik bei der ias-Gruppe.
In lösungsorientierter Zusammenarbeit haben Maike Staats, Désirée Hoyer und Kerstin Sturm gemeinsam mit weiteren Kolleginnen und Kollegen wie Sebina Rosenheinrich, Account Managerin bei der ias-Gruppe, die Einführung verschiedener Tools angestoßen und betreut, um den Arbeitsschutz in ihren Fachgeschäften in Deutschland, insbesondere in den Laboren, in denen die Amplifon Hörakustiker:innen Hörsysteme und Gehörschutz anfertigen und anpassen, zu verbessern. Die Arbeitsmittel sollen dazu beitragen, die Zahl der Arbeitsunfälle zu reduzieren und zugleich die Arbeitssicherheit und den Komfort an den Arbeitsplätzen zu erhöhen. „Wir möchten unseren Mitarbeitenden ideale Rahmenbedingungen bieten“, ergänzt Maike Staats, „Die Anpassung von Hörsystemen und Gehörschutz erfordert Maßarbeit und Handwerk zugleich.“
Ein Handwerk, welches bei Amplifon viel mit Innovation, aber auch so einiges mit Tradition zu tun hat. So gehört die Amplifon Deutschland GmbH der 1950 gegründeten Amplifon Gruppe an. Nachdem das Unternehmen in den 1960er Jahren zum Marktführer in Italien aufstieg, und 1992 das erste Geschäft in Spanien eröffnete, folgten nach dem erfolgreichen Börsengang im Jahr 2001 der Aufbau weiterer internationaler Niederlassungen. Seit 2005 ist Amplifon auf dem deutschen Markt tätig und betreibt mit mehr als 1.900 Mitarbeitenden bundesweit mehr als 600 Fachgeschäfte. Der deutsche Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Hamburg. Von der Hansestadt aus koordiniert Maike Staats schließlich auch die Zusammenarbeit mit der ias-Gruppe, die seit Februar 2022 besteht und die Beratung und Betreuung rund um die Bereiche Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit sowie Arbeitspsychologie umfasst. „Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Nach der erfolgreichen Analyse der Gefährdungen befinden wir uns mittlerweile in der Phase der Umsetzung von zahlreichen Maßnahmen und diese macht uns allen sehr viel Spaß“, berichtet Amplifons Work Safety Managerin.
Mein Credo war schon immer: Wir setzen erst Maßnahmen um – und erzählen dann davon.
Weniger Unfälle und mehr Komfort dank spezieller Arbeitsmittel
Stichwort: Umsetzung. In ihrer Funktion als Fachärztin für Arbeitsmedizin für die ias-Gruppe hat Désirée Hoyer das Unternehmen beraten, das Amplifon Ausbildungszentrum mit mehr Schutzausrüstung auszustatten. So können beispielsweise Handverletzungen vermieden werden. Nach dem Gespräch mit dem zuständigen Lieferanten für Schutzausrüstung präsentierte dieser schließlich die Lösung: spezielle Handschuhe, die reißen, sobald sie mit drehenden Teilen in Kontakt kommen. „Das Feedback der Azubis ist wirklich sehr gut. Und nicht nur die Zahl der Unfälle und Verletzungen ist deutlich gesunken, und die Auszubildenden schwitzen auch weniger beim Fräsen, da der Handschuh den Schweiß aufnimmt und sie so auch nicht mehr abrutschen“, ergänzt Kerstin Sturm.
Aber Désirée Hoyer und Kerstin Sturm stellten im Rahmen der präzisen Fräsarbeiten weiteren Handlungsbedarf fest. So entsteht währenddessen nicht nur eine erhebliche Menge an Frässtaub - einzelne Rohlinge, die sich in den Fräsgeräten verkanten, können zudem gefährlich werden. Die Auszubildenden und Mitarbeitenden von Amplifon wurden folglich mit Visieren und weiterer Schutzausrüstung ausgestattet. Allerdings, so Désirée Hoyer, gelte im Arbeitsschutz stets das STOP-Prinzip. Sie erklärt: „Wir wollen zunächst substitutionelle und technische, dann organisationale und zuletzt persönliche Lösungen umsetzen. Prinzipiell suchen wir also immer eher nach technischen Alternativen, die (zu) viel persönliche Schutzausrüstung ersetzen und das Arbeiten komfortabler gestalten.“
Um sowohl die Ausbreitung des Frässtaubs in der Luft noch mehr zu reduzieren als auch das Umherfliegen von Material zu vermeiden, gingen Maike Staats und Kerstin Sturm auch dazu in den Austausch mit dem Hersteller der Schutzausrüstung. Zusammen kamen sie zu dem Ergebnis, kleinere Fräskästen, in denen sich Staub und verkantetes Material sammeln, einzuführen. Die Mitarbeitenden können folglich ohne Masken, Visiere und Brillen arbeiten. „Vor allem die Azubis haben uns hier wieder positive Rückmeldungen gegeben. Die Arbeit am Fräsgerät ist mittlerweile auch deutlich leiser. Zusätzlich haben wir Handstaubsauger installiert, mit denen sich die Arbeitsplätze schneller reinigen lassen. Als Endergebnis haben wir Amplifon dabei unterstützt, ihren Mitarbeitenden sauberere und leisere Arbeitsplätze zu schaffen“, berichtet Désirée Hoyer.
Gemeinsam Akzeptanz schaffen
„Um Maßnahmen im Bereich Arbeitssicherheit, wie die Handschuhe und die Fräskästen, für unsere Mitarbeitenden erfolgreich einführen und umsetzen zu können, ziehen Frau Hoyer, Frau Sturm und ich immer an einem Strang. Das zeichnet unsere sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit aus“, erzählt Maike Staats. Das gemeinsame Ziel sei es, alle Mitarbeitenden in Sachen Arbeitsschutz aufzuklären und einzubinden. So solle bestenfalls jeder und jede einzelne aktiv prüfen: Wie kann mein Arbeitsplatz sicherer werden? „Das ist dann letztendlich gelebter Arbeitsschutz“, erklärt Désirée Hoyer abschließend.
Links: Vor der Umsetzung der Arbeitssicherheits-Maßnahmen
Rechts: Nach der Umsetzung der Arbeitssicherheits-Maßnahmen durch Schutzausrüstung mit speziellen Handschuhen und Einführung kleiner Fräskästen
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