Was macht eine Verkehrspsycholog:in Schiene
Verkehrspsychologie Schiene ist das interdisziplinäre Fachgebiet, das menschliches Verhalten im Schienenverkehr untersucht und dabei psychologische und Persönlichkeitsbezogene Aspekte berücksichtigt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Mobilität effizienter zu gestalten. Janina Klinger ist Diplom-Psychologin und berichtet von ihren Erfahrungen in der Arbeitswelt.
Arbeitspsychologie

In der Eignungsdiagnostik trägt man eine hohe Verantwortung, da nicht nur die berufliche Zukunft einer Person davon abhängt, sondern auch die Sicherheit vieler Menschen.
Frau Klinger, was genau machen Sie als Verkehrspsycholog:in Schiene?
Als Verkehrspsychologin bzw. Verkehrspsychologe Schiene bin ich vor allem für die psychologische Eignungsdiagnostik zuständig. Das bedeutet, ich beurteile, ob Bewerberinnen und Bewerber die persönlichen und psychischen Voraussetzungen mitbringen, um sicherheitsrelevante Tätigkeiten im Bahnbetrieb auszuüben – zum Beispiel als Lokführer:in oder Fahrdienstleiter:in.
Ich führe strukturierte Interviews, Testverfahren und Verhaltensbeobachtungen durch und bewerte Merkmale wie Konzentrationsfähigkeit, Belastbarkeit, Entscheidungsverhalten und Verantwortungsbewusstsein. Was mir besonders wichtig ist: Ich arbeite nicht gegen, sondern mit den Menschen – empathisch, verantwortungsvoll und immer mit dem Ziel, sowohl die individuelle Gesundheit als auch die Sicherheit im Bahnbetrieb zu stärken. Dabei bin ich mir bewusst: Die psychologische Eignungsbeurteilung folgt klaren Regelwerken und Standards. Es gehört auch dazu, Nicht-Eignungen auszusprechen – gerade dann, wenn die Anforderungen für sicherheitsrelevante Tätigkeiten nicht erfüllt sind. Das ist nicht immer einfach, aber notwendig. Denn unsere Aufgabe ist es, verantwortungsvoll zwischen individueller Perspektive und betrieblicher Sicherheit abzuwägen – immer mit größtmöglicher Fairness und fachlicher Sorgfalt.
Was fasziniert Sie an Ihrem Job?
Mich fasziniert, wie viel Verantwortung in der Eignungsdiagnostik steckt – weil am Ende nicht nur die berufliche Zukunft einer Person, sondern auch die Sicherheit vieler Menschen davon abhängt. Es ist spannend, menschliches Verhalten im Kontext technischer Systeme zu verstehen, Risiken frühzeitig zu erkennen und gleichzeitig Potenziale zu fördern. Besonders erfüllend finde ich die Mischung aus analytischer Arbeit und menschlicher Begegnung – jeden Tag aufs Neue, mit viel Tiefgang und Wirkung.
Was sollte man mitbringen, wenn man Verkehrspsycholog:in Schiene werden will?
Man sollte auf jeden Fall ein gutes Gespür für Menschen haben – also empathisch sein, aber auch analytisch und klar im Denken. Wichtig ist die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, auch in schwierigen Situationen professionell zu bleiben und Entscheidungen nachvollziehbar zu treffen – zum Beispiel bei Eignungsbeurteilungen.
Wer strukturiert arbeitet, psychologisches Fachwissen mitbringt und bereit ist, sich auf klare Regelwerke einzulassen, findet in der Verkehrspsychologie Schiene ein spannendes und sinnstiftendes Arbeitsfeld.

Was macht die Arbeit bei der ias-Gruppe besonders attraktiv?
Wir arbeiten in einem professionellen, gut strukturierten Setting – mit festen Abläufen, guter Einarbeitung und Team-Supervision. Gleichzeitig ist der Job sehr abwechslungsreich, weil jeder Mensch anders ist. Es gibt Raum für Entwicklung, Weiterbildung und Austausch. Unser Beitrag zur Verkehrssicherheit wird wirklich geschätzt – intern und extern. Das gibt der täglichen Arbeit Gewicht und Bedeutung. Besonders wertvoll ist die enge psychologische Teamarbeit, in der wir uns gegenseitig fachlich unterstützen und voneinander lernen. Darüber hinaus pflegen wir eine interdisziplinäre Zusammenarbeit – etwa mit der Medizin, die unseren Arbeitsalltag bereichert.
Und nicht zuletzt: Die Arbeitsbedingungen sind modern, familienfreundlich und gut planbar – auch das trägt viel zur Attraktivität bei.
Warum sollten sich Psycholog:innen für diesen Bereich bewerben?
Weil sie hier ihre Leidenschaft für menschliches Verhalten mit einer verantwortungsvollen und sinnstiftenden Aufgabe verbinden können. In diesem Bereich tragen Psycholog:innen maßgeblich dazu bei, die Sicherheit im Bahnverkehr zu erhöhen. Die Arbeit ist abwechslungsreich, interdisziplinär und bietet die Chance, sowohl analytisch als auch empathisch tätig zu sein – ideal für alle, die psychologisches Fachwissen praxisnah einsetzen wollen. Man sieht hier wirklich, wofür man arbeitet. Außerdem ist es ein wachsender Bereich mit echter Perspektive.
Und: Man braucht keine therapeutische Approbation, aber man bekommt ein sehr anspruchsvolles Arbeitsfeld mit hoher Relevanz.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Verkehrspsychologie Schiene?
Mehr Sichtbarkeit! Viele wissen gar nicht, dass es diesen Beruf gibt – dabei steckt so viel Fachlichkeit, Sinn und Zukunft drin. Ich wünsche mir, dass wir den Bereich als attraktiven, modernen Karrierepfad zeigen – mit Platz für Leidenschaft, Sicherheit und psychologische Exzellenz.
Quick Check für Diagnostik-Passion
Wenn Sie sich hier wiederfinden, sollten Sie Teil unseres Teams werden!
- Ich interessiere mich für das Zusammenspiel von Mensch, Technik und Sicherheit im Verkehr.
- Ich finde es spannend, psychologische Eignungsdiagnostik im sicherheitsrelevanten Bereich anzuwenden.
- Ich arbeite gern mit klaren Abläufen, Standards und hoher Verantwortung.
- Ich habe Freude daran, mit Lokführer:innen, Fahrdienstleitenden oder anderen Verkehrsbeteiligten zu arbeiten.
- Ich kann mich gut in Menschen hineinversetzen, ohne die objektive Beurteilung aus dem Blick zu verlieren.
- Ich schätze strukturierte Gespräche, Gutachtenerstellung und fundierte Beobachtung.
- Ich sehe in sicherheitspsychologischer Arbeit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag.
- Ich wünsche mir ein Arbeitsfeld mit klarer Wirkung und hohem Verantwortungsbewusstsein.
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