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Arbeitsplätze an neue Bedürfnisse anpassen

Jüngere Arbeitnehmer leiden häufiger unter Aufmerksamkeitsdefiziten als ältere – digitale Medien spielen hierbei eine entscheidende Rolle

Meinung

Digitalisierung, Junge Arbeitnehmer

Demografische, gesellschaftliche und technische Veränderungen rütteln die Arbeitswelt auf. Die deutsche Gesellschaft altert, junge, leistungsfähige Nachwuchskräfte werden immer knapper – das verschärft die Nachfrage. Es kommt zu Personalengpässen in vielen Tätigkeitsbereichen und Branchen. Die Vertreter der jungen  Generation sind begehrte potenzielle Mitarbeiter. Unternehmen überbieten sich gegenseitig, um sie einstellen zu können. Sind sie dann an Bord, kommt es in den Unternehmen häufig zu einer überraschenden Erfahrung: Die jungen Kollegen unterscheiden sich in ihren kognitiven Fähigkeiten zuweilen stark von ihren älteren Kollegen. Die Bewerber, mit denen Betriebe heute zu tun haben, zeigen auffallend häufig Schwächen in der Konzentrations-, Reaktions- und Merkfähigkeit. 

Diese junge Generation wächst in einem Umfeld auf, in dem sie ständig abgelenkt wird. Kinder und Jugendliche, die früh und regelmäßig digitale Medien nutzen, sind daher besonders gefährdet, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizite zu entwickeln. Die Blikk-Medien-Studie 2017 bestätigt das. 

Digitale Erziehung ist nötig

Der „Unruhe-Keim“ wird bereits in der Kindheit gelegt. Ein Fakt, der besonders die Eltern in die Pflicht nimmt. Sie sind mitverantwortlich dafür, die digitale Erziehung ihrer Kinder mitzusteuern. Manch Erziehungsberechtigter fühlt sich hiervon jedoch überfordert, einfach weil er sich selbst durch den technischen Fortschritt und die Digitalisierung abgehängt sieht und die fortwährend auf den Markt geworfenen Innovationen tatsächlich nicht versteht. Einfache und klare Regeln für den Umgang mit digitalen Technologien muss es aber zwingend geben. Nachts zum Beispiel hat ein Smartphone im Kinderzimmer nichts zu suchen. Auch am Esstisch sollte die Handynutzung tabu sein. 

Es gilt, die Arbeitsplätze den ,neuen Eigenschaften‘ der Menschen anzupassen

Schulen sollten sowohl den richtigen Umgang mit digitalen Technologien vermitteln als auch das Kopfrechnen und das Auswendiglernen von Texten. Weiterhin gefördert gehören zudem der Orientierungssinn und logisches Denken. Schüler und Schülerinnen sehen genau darin keine Notwendigkeit mehr. Warum den eigenen Kopf anstrengen, wenn Google, Siri oder Alexa auf Zuruf alle Fragen beantworten? 

Wie können Unternehmen dieser Entwicklung begegnen? Wenn sich Denken, Leben, Werte und Fähigkeiten der jüngeren Generationen im Vergleich zu den älteren grundlegend anders entwickeln, müssen die Unternehmen versuchen, das aufzufangen. Es gilt, die Arbeitsplätze den „neuen Eigenschaften“ der Menschen anzupassen. Das ist ein ganz pragmatischer Ansatz und die Erkenntnis ist nicht neu. Menschen verändern sich seit Anbeginn. Daraus folgt die natürliche Weiterentwicklung von Lebens- und Tätigkeitsbereichen und Arbeitsplätzen. 

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