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Frühjahrsmüdigkeit: Was ist dran?

Die Tage werden länger und die Temperaturen steigen. Was uns freuen sollte, führt bei manchen Menschen zu Erschöpfung und Abgeschlagenheit. Alles Einbildung oder was ist dran an der Frühjahrsmüdigkeit?

Gesundheitstipps

Im Frühjahr spielt das Wetter gern mal verrückt. Heute schon zwanzig, morgen wieder nur fünf Grad – unser Körper braucht etwas Zeit, bis er sich an den Temperaturwechsel gewöhnt hat. Viele Menschen fühlen sich in dieser Zeit gereizt und abgeschlagen, müde und antriebslos. Steckt dahinter nur das launische Aprilwetter oder passiert tatsächlich etwas mit uns? 

Fakt ist: Die genaue Ursache der Frühjahrsmüdigkeit ist noch nicht geklärt. Auf jeden Fall handelt es sich nicht um eine medizinisch anerkannte Krankheitsdiagnose. „Bei der Frühjahrsmüdigkeit haben wir es mit einer Befindlichkeitsstörung zu tun, die mit körperlichen Reaktionen einhergeht“, erklärt Dr. Anne-Kathrin Collisi, Fachärztin für Innere Medizin bei ias PREVENT. „So weiten sich die Blutgefäße und der Blutdruck sackt ab. Das kann müde machen. Mancher Körper kommt nur langsam in Schwung, da sich die innere Uhr erst umstellen muss. Mitverantwortlich sind auch unsere Hormone.“  

    Portrait Dr. Anne-Kathrin Collisi

    Bei der Frühjahrsmüdigkeit haben wir es mit einer Befindlichkeitsstörung zu tun, die mit körperlichen Reaktionen einhergeht.

    Dr. Anne-Kathrin Collisi

    Fachärztin für Innere Medizin, ias PREVENT

    Wissenschaftler konnten nachweisen, dass die beiden körpereigenen Hormone Serotonin und Melatonin an den Symptomen der Frühjahrsmüdigkeit beteiligt sind. Beide Hormone sind stark vom Tageslicht abhängig. Durch längere Lichteinstrahlung wird verstärkt das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet, während der Melatoninspiegel durch Tageslicht gehemmt wird. Die beiden Hormone müssen im Frühjahr erst einmal in ein neues Gleichgewicht kommen. Wechselwirkungen gibt es zudem mit weiteren Hormonen, wie zum Beispiel den Sexualhormonen Testosteron und Östrogen sowie den Endorphinen. Wie ein Mensch auf den Einfluss von Tageslicht und Temperaturen reagiert, ist jedoch typbedingt und hängt auch von psychischen Faktoren ab.

    So trotzen Sie der Frühjahrsmüdigkeit:

    1. Stehen Sie früh auf

      ... und geben Sie Ihrem Körper damit möglichst viel Sonne und Tageslicht, das erhöht den Glückshormon-Spiegel. 

    2. Wagen Sie Wechselduschen

      ... diese härten das Immunsystem ab und machen Sie startklar für den Frühlingsanfang.

    3. Trinken Sie viel Wasser

      ... über den Tag und nur ein bis zwei Tassen Kaffee. Weitere Wachmacher-Tipps fürs Büro oder Homeoffice: Öfter mal das Fenster öffnen, frische Luft schnappen und richtig tief durchatmen. Verzichten Sie auf deftige Mahlzeiten und setzen Sie auf leichte und bekömmliche Kost wie Obst, Gemüse, mageres Fleisch und Hülsenfrüchte.

    4. Nutzen Sie die Mittagspause

      ... und den Nachhauseweg für etwas Bewegung. Spaziergänge im Sonnenlicht kurbeln sowohl den Kreislauf als auch den Hormonhaushalt wieder an.

    5. Überfordern Sie Ihren Körper nicht

      ... sondern beenden Sie einen aktiven Tag mit einem gemütlichen Abend.

    Dr. Anne-Kathrin Collisi ist Fachärztin für Innere Medizin und leitende Ärztin am PREVENT-Standort Berlin. Hier führt sie gemeinsam mit ihrem Team Gesundheits-Check-ups durch.

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