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Weniger Fleisch, gesünder altern?

„Probier’s vegan. Diesen Monat.“ – wird es auch im Januar 2023 wieder heißen, wenn die vegane Neujahrs-Challenge zum vierten Mal startet. Die gemeinnützige Organisation ‚Veganuary‘ steht hinter dem weltweiten Aufruf, sich im Januar und darüber hinaus rein pflanzlich zu ernähren. Der Januar als ein Baustein als Gesundheits- und Klimaretter? Dr. Anne Collisi über die Effekte einer pflanzlich orientierten Ernährung– für Mensch und Umwelt.

Prävention

Kohl- und Gemüseblätter als Rind geformt

Trend oder notwendiger Wandel?

7,9 Millionen Menschen ernährten sich 2022 in Deutschland vegetarisch. Bei dieser Ernährungsform wird typischerweise auf Fleisch und Fisch verzichtet. Knapp 1,6 Millionen Menschen verzichteten gänzlich auf tierische Produkte und folgten einer rein pflanzlichen Ernährung (Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse 2022). Tendenz weiter steigend. Die Argumente für ein alternatives Ernährungsverhalten sind vielfältig: Tierschutz, Umwelt- und Klimaschutz, aber auch gesundheitliche Aspekte. Die Tendenz ist weiter steigend.

Portrait Dr. Anne-Kathrin Collisi

Eine pflanzenbasierte Ernährung stellt eine wichtige Präventionsmaßnahme bezüglich der häufigsten Zivilisationskrankheiten dar.

Dr. med. Anne-Kathrin Collisi

Leitende Ärztin ias PREVENT Berlin, Mitglied der Geschäftsleitung, Fachärztin für Innere Medizin, Gesundheitsförderung und Prävention (BÄK), Ernährungsmedizin (DGEM), Fachgebundene genetische Beratung (BÄK), Hautkrebsscreening

Verzicht? Nein, Gewinn.

Es ist ein Trend, der doppelt guttut: Ein reduzierter Fleischkonsum bzw. der gänzliche Verzicht darauf, heißt auch, weniger Antibiotika aufzunehmen und lebensgefährdende Antibiotikaresistenzen zu minimieren. In der konventionellen Tierhaltung werden Antibiotika präventiv eingesetzt. Weniger Fleischproduktion bedeutet zudem weniger Treibhausgasemissionen, die unter anderem durch die Rodung von Flächen für die Viehwirtschaft befeuert werden. Eine aktuelle Studie im Fachmagazin Nature Food zeigt, dass Tierprodukte global für doppelt so viele Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind wie pflanzliche Lebensmittel.*

Wer weniger Fleisch und Wurst ist, senkt also auch die Entzündungswerte im Körper, die das persönliche Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfälle steuern. Mit dem Konsum von Fleisch und Fleischprodukten steigt das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die die Folge von Entzündungen, Ablagerungen an den Gefäßen (Arteriosklerose) und Stoffwechselstörungen wie Diabetes sein können.

Wie groß, der Einfluss von Ernährung auf den Alterungsprozess ist, ist ein aktueller Schwerpunkt in der Forschung zur Epigenetik. Mittels spezieller Methoden, wie der DNA-Methylierung, können Aussagen zum biologischen Alter getroffen werden und dienen als Orientierungspunkt bei der weiteren Ausgestaltung des Lebensstils.

*Xiaoming Xu et al.: "Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods". Nature Food, Vol 2, September 2021, S. 724-732.

Wir wissen, welche Ernährungsweise gleichzeitig umweltgerecht und gesundheitsförderlich ist. Seit 2019 gibt es das wissenschaftlich-fundierten Ernährungssystem „Planetary Health Diet“**, der sich genau dies zum Ziel gesetzt hat. Über die gesundheitliche Bedeutung und den Benefit einer pflanzenbasierten Ernährung informieren wir Sie gerne bei Ihrer Check-up-Untersuchung. Wir unterstützen Sie dabei, neue Gewohnheiten unkompliziert und nachhaltig in Ihren Alltag zu integrieren.

Wussten Sie, dass der epigenetische Einfluss der Ernährung zum Beispiel auf unseren Alterungsprozess aktuell ein Schwerpunkt in der Forschung ist? Mittels spezieller Methoden, wie der DNA-Methylierung, können Aussagen zum biologischen Alter getroffen werden und dienen als wichtiger Orientierungspunkt bei der weiteren Ausgestaltung des Lebensstils.

**EAT-Lancet Commission on Food, Planet, Health; Healthy Diets From Sustainable Food Systems, Stand 29.6.2022

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